Reise eines Erdbewohners in den Mars
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Lange sah ich aus einem fremden Welttheile mit Aergerni� dem kindischen Spiele zu, das Europa, in unserem t�ndlenden Jahrhunderte, mit Luftballen und Luftschiffen trieb; und lachte �ber das wichtige Ansehn, das man sich dabei gab, und �ber das Zettergeschrei, das man als �ber eine n�tzliche und wichtige Erfindung erhob: ohngeachtet die Sache an sich nichts mehr u...
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Lange sah ich aus einem fremden Welttheile mit Aergerni� dem kindischen Spiele zu, das Europa, in unserem t�ndlenden Jahrhunderte, mit Luftballen und Luftschiffen trieb; und lachte �ber das wichtige Ansehn, das man sich dabei gab, und �ber das Zettergeschrei, das man als �ber eine n�tzliche und wichtige Erfindung erhob: ohngeachtet die Sache an sich nichts mehr und nichts weniger ist, als was uns die Kinder alle Tage mit ihren Saifenblasen und ihren papiernen Drachen sehen lassen, die hoch in der Luft fliegen, wohin sie der Wind treibt; nur mit dem Unterschiede, da� unsere Luftschiffe mit buntem Taffet �berzogen, und mit zierlichen Fr�nzchen verbr�mt sind, und darin ein franz�sischer Windbeutel sitzt, luftig genug, um von der Luft getragen zu werden. Mehr noch lachte ich, als ich dar�ber in meinen B�chern nachschlug, und in Sturmii colleg. curios. fand, da� bereits im Jahre 1670 ein Jesuite in China, P. Lana, und ein gewisser P. Bartholomeo in Spanien, die Kunst in der Luft zu schiffen ans Licht gebracht, und da� ersterer sogar ein Werk unter dem Titel: Prodromo della arte maestra, �ber diese Kunst, und �ber die Einrichtung dieser Maschinen herausgegeben habe, worin er bewie�, wie man ein Schiff in der Luft steuern und lenken k�nnte, wohin man wollte.
Abermal - sagt� ich - eine Erfindung aus dem Alterthume, die unser pralerisches Jahrhundert als seine eigene ausgiebt, und auch diese noch dazu verst�mmelt!
Ich dachte inde� der Erfindung des P. Lana nach, und sann auf Mittel, sie ausf�hrbar zu machen. Ich zog dar�ber andere Gelehrte zu Rathe, verschrieb sogar derer aus entfernten L�ndern, und da mir das Gl�ck betr�chtliche Reichth�mer beschert hatte: so sparte ich keine Kosten, meinen Zweck zu erreichen. Es gelang uns. Mein Muth wuchs dadurch. Ich verfiel nun darauf, da� es auch nicht unm�glich seye, eine Reise ausser unserm Planeten zu machen, und beschlo� ein- f�r allemal, den Versuch zu wagen: denn in dem Unsrigen schien mir �berdie� alles, durch die vielen Reisenden und Reisebeschreibungen zu Wasser und zu Lande, so ganz ersch�pft, da� nicht ein Pl�tzchen handgros mehr �brig blieb, wovon sich noch was h�tte sagen lassen, das nicht schon hundertmal satirisch, moralisch, politisch, geographisch, historisch, statistisch &c. &c. gesagt worden w�re.
Da nun aber die gr��te Schwierigkeit, die, wie man bisher glaubte, die Reise nach einem fremden Planeten unm�glich macht, darin besteht, da� wir, aus Mangel an Luft, uns nicht ausser unserer Athmosph�re empor schwingen k�nnen: so hatt� ich, mit H�lfe meiner Gelehrten, Mittel erfunden, wodurch das Schiff mit einem solchen Vorrathe von Luft versehen werden konnte, da� wir damit gar leichtlich in den oberen Regionen auszureichen im Stande waren.
Wie die� geschah - und wie �berhaupt das Schiff, das ich dazu errichten lie�, gebaut war: hievon werd� ich noch einen besonderen Abri�, samt der weitl�ufigen Beschreibung, veranstalten; um nicht, wie irgend ein teutscher Reisebeschreiber, durch die Beschreibung meines Fahrzeuges, beinahe den halben Raum meines Buches auszuf�llen.
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Publisher | Philadelphia |
Binding | Kindle Edition (3 editions) |
Reading Level | Uncategorized
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# of Pages | 39 |
ISBN-10 | B00TI4F0UO |
Publication Date | 02/11/2015 |
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